Zuletzt aktualisiert am 1. September 2022 um 6:17
Dieses Museum in Finnlands Hauptstadt Helsinki hat mich wirklich begeistert: Die Rede ist vom „Helsinki City Museum“ unweit des Doms, das finnische Geschichte interaktiv vermittelt. Der Eintritt ist frei und ein Besuch lohnt sich nicht nur, wenn es in der finnischen Metropole regnet.
Mein Freund und ich sind wegen einer Hochzeit in die Hauptstadt von Finnland gereist. Für Kultur und Sehenswürdigkeiten in der Stadt haben wir im Vorfeld nur diesen einen Nachmittag Zeit, doch das Wetter meint es heute nicht gut mit uns, es regnet in Helsinki. Pausenlos. Es ist 14 Uhr, es pladdert, wir haben uns auf unseren kurzen Aufenthalt in Finnland nicht vorbereitet und wissen nicht so recht, was wir machen sollen.
Was dieses Museum in Helsinki so besonders macht
Wohin nun also? In ein finnisches Museum? Warum nicht. Allzu große Erwartungen habe ich nicht, als wir uns dem von außen eher unscheinbaren „Helsinki City Museum“ nähern. Es befindet sich schräg gegenüber dem Dom von Helsinki, in der Aleksanterinkatu 16.
Wir haben Glück: Es ist gerade geöffnet und noch dazu prangt auf einem pinken Schild am Eingang der Hinweis, dass der Besuch hier immer kostenlos ist. Wie gut! Kaum haben wir das Gebäude betreten, den tropfenden Regenschirm zusammengeklappt und den albernen Regenponcho, den wir am Hafen von Finnlands Hauptstadt gekauft haben, in eine Tüte gestopft, heißt uns eine Angestellte sehr herzlich willkommen. Sie erklärt uns, was es zu sehen gibt und welche Ausstellung gerade läuft und legt uns als erstes den „Rundgang durch die Vergangenheit Helsinkis“ auf der zweiten Etage ans Herz. Der sei wirklich abwechslungsreich.
Das „Helsinki City Museum“ vermittelt finnische Geschichte interaktiv
Tatsächlich: Unterhaltsamer und interaktiver kann man die Geschichte und Kultur einer Stadt wohl nicht erzählen – zumindest kenne ich kaum Museen, denen das so gut gelingt. Eine Jukebox spielt Songs aus verschiedenen Jahrzehnten, die allesamt von der finnischen Hauptstadt handeln. Und um noch ein paar weitere Highlights mit viel Liebe zum Detail zu nennen: Es gibt einen Raum mit einer riesigen Panaroma-Fotowand; von allen Seiten ist man darin von Helsinki umgeben. Mit einer Kurbel kann man das Foto der Stadt verschieben und sich per Joystick hineinzoomen. Es gibt auch ein begehbares Wohnzimmer, das so eingerichtet ist, wie Wohnzimmer im Helsinki und Finnland der 50er-Jahre eben typischerweise aussahen – samt Tapete, Stehlampe und einer Uhr von damals.
Kultur mal anders: Clubbing im Museum in Helsinki
Im Stockwerk darüber findet gerade (und noch bis 23.9.2018) etwas statt, das man so auch nicht unbedingt in einem Museum erwarten würde: eine Ausstellung, die sich der Clubszene der Stadt widmet. „Helsinki: 30 years of smoke and strobe“ ist eine Hommage an dreißig Jahre Clubkultur, die die finnische Hauptstadt seit den späten 80-ern bis heute prägt. Sobald man aus dem Fahrstuhl steigt, steht man selbst im Club: Aus den Boxen dringt House, der Raum ist schummrig grün beleuchtet. Neben Fotos und alten Flyern gibt es hier zu jedem Veranstaltungsort eine Schautafel mit Kopfhörern, mit denen man in die Sets jener DJs reinhören kann, die in den vorgestellten finnischen Clubs einst auflegten.
Die Ausstellungen in diesem großartigen Museum in Helsinki – ich habe das eine Zeitlang auf der Website des Museums weiterverfolgt – vermitteln Kultur offenbar immer so zeitgemäß und lebensnah. Wäre ich öfter in der Stadt, würde ich wohl regelmäßig schauen, ob wieder etwas Interessantes für mich dabei ist.
Eines der Museen, die auch Kindern Spaß machen
Hier noch ein Tipp, der Eltern freuen dürfte: Im „Helsinki City Museum“ gibt es auch einen großen Bereich für Kinder, „Children’s Town“ genannt. Hier können Kinder malen, basteln, Puppentheater spielen und Gäste in einer Mini-Küche bewirten. An den Wochenenden sind sogar ehrenamtliche Museums-Omas und -Opas zugegen, die den kleinen Besuchern vorlesen oder ihnen etwas beibringen. Auch hier ist der Eintritt frei.
Beim Blick auf die Uhr später staune ich: Zack, so schnell sind zwei Stunden rum. Am Ende bin ich mit dem Wetter versöhnt und fast dankbar, dass ich Helsinki bei Regen erlebe, sonst wäre ich wahrscheinlich nicht im „Helsinki City Museum“ gelandet. Geöffnet ist es immer von Montag bis Freitag, 11 bis 19 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.
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Finnland: Land der Kunst und der Museen
Finnlands Hauptstadt hat übrigens sehr viele weitere Museen und Galerien zu bieten, laut dem Skandinavien-Portal „Elchburger.de“ sind es mehr als siebzig allein in Helsinki. Vor allem Gäste, die es eher in ein finnisches Kunstmuseum zieht, werden in der Stadt schnell fündig. In ganz Finnland gibt es mehr als 1000 Museen, von denen viele sich der Kunst widmen. „Discovering Finland“ hat hier eine Übersicht zusammengestellt. Weiter unten sind einige samt ihren Websites verlinkt, sodass man gleich nachschauen kann, wann sie geöffnet sind.In Helsinki sind unter anderem das Design Museum, das Amos Anderson Kunstmuseum, das Kiasma (ein Museum für zeitgenössische Kunst) und das finnische Nationalmuseum besonders beliebt.
Für alle, die planen viele Sehenswürdigkeiten und Museen in Helsinki zu besuchen, könnte sich übrigens der Kauf der Helsinki Card lohnen. Ein Beispiel: Das Design Museum kostet 12 Euro Eintritt für Erwachsene, mit der Helsinki Card ist der Eintritt frei. Auf gindeslebens.de gibt es allerhand Infos zu Sehenswürdigkeiten in Helsinki und die Helsinki Card.
Auch gut zu wissen: Der Besuch einiger Museen in Helsinki ist zumindest zu bestimmten Zeiten kostenlos. Mehr Infos und die genauen Zeiten gibt es in dieser Übersicht.
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Hast Du auch noch einen guten Tipp für Unternehmungen in Finnlands Hauptstadt (bei Regen)? Kennst Du andere gute Museen in Helsinki? Hat vielleicht ein Kunstmuseum Dich besonders begeistert, von denen es in Finnland so viele gibt? Hinterlass mir dazu gern einen Kommentar.
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