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East Hastings Street, Vancouver: Downtown im Drogensumpf

28. Januar 2015
East Hastings Street Vancouver: Kanadas Drogenhochburg

Zuletzt aktualisiert am 11. Oktober 2022 um 5:27

East Hastings Street, Vancouver: Hier, mitten im Zentrum der kanadischen Metropole an der Westküste, befindet sich eines der größten Drogenviertel Nordamerikas. Von seiner Existenz wissen jedoch nur wenige, belegt doch Vancouver immer wieder einen Spitzenplatz in den Rankings der lebenswertesten Städte der Welt. Ich habe zwei Tage mittendrin verbracht. 


Hinweis
Der folgende Text ist eine Erzählung. Zur besseren Einordnung der Geschichte gibt es am Ende des Beitrags Hintergrundinformationen sowie weiterführende Links.

Natürlich, ich hätte früher stutzig werden müssen. East Hastings Street, Vancouver. Der Taxifahrer hält vor meinem Hotel, sieht mich eindringlich an und sagt: „Wollen Sie sich vielleicht erst mal umsehen? Ich kann Sie auch anderswo hinbringen.“ Hinter mir liegen zwölf Stunden Flug und weitere drei Stunden Schlangestehen bei der Einreise am Flughafen. „Nein, nein”, winke ich ab, „alles gut, ich habe reserviert.“

East Hastings Street, Vancouver: Wo bin ich gelandet?

Neben dem Eingang steht eine Frau, halbnackt und zerzaust, ich nehme sie aus dem Augenwinkel wahr und verdränge sie gleich wieder. Die Lobby wirkt wie aus der Zeit gefallen: Orient-Muster-Teppiche, Bücherregale, verzierte Beistelltischchen, ein Klavier in der Ecke. Alles Bohemian Style, alles uralt, aber sauber. Zwei Nächte habe ich hier gebucht, um erst einmal anzukommen, um erst einmal den Jetlag auszuschlafen, bevor ich in eine WG in einem anderen Stadtteil ziehe.

In meinem Zimmer gehe ich sofort duschen. Es ist halb zehn und draußen wird es dunkel. Ich merke, wie hungrig ich bin. Also fahre ich die vier Stockwerke hinab und laufe die East Hastings Street entlang, um schnell noch was zu essen aufzutreiben. Vor mir sehe ich einen Mann in dreckigen Sachen, er stolpert mehr vorwärts, als dass er geht, die Hose ist ihm heruntergerutscht, er fummelt fahrig am Hosenbund herum. Aus der Ferne kann ich die Straßenecke ausmachen, erkenne Pappkartons, die sich stapeln, Einkaufswagen, die den Weg versperren, dahinter seltsam gebeugt stehende Menschen, die sich kaum auf den Beinen halten können. Und jemanden, der sich am Boden krümmt. Aus dem Hungergefühl in meinem Magen ist längst etwas anderes geworden.

An der Ampel holt eine hagere Frau mit zitternden Fingern eine Spritze aus einer Verpackung, auf der anderen Straßenseite krempelt ein Mann mit langen, fettigen Haaren seinen Ärmel herunter, er hat die Spritze noch in der Hand und lugt unter seiner Kapuze hervor, er sieht mir direkt in die Augen. Mein Herz setzt aus, bevor es anfängt zu rasen, meine Schritte werden schneller. Ich höre Polizeisirenen.

East Hastings Street, Vancouver: Kanadas Drogenhochburg

Scheiße. Wo bin ich hier gelandet? In meinem Zimmer – die Suche nach Essen habe ich aufgegeben – falte ich den Stadtplan auseinander. Eine Straße weiter fängt Chinatown an, fünf Straßen weiter die Altstadt, auch nach Downtown ist es nicht weit. Die Gegend grenzt an den Stadtteil Strathcona, ich weiß, dass ein Bekannter, Rob, hier ganz in der Nähe wohnt. Ich schreibe ihm bei Facebook eine Nachricht. „Was machst Du denn in der East Hastings Street?“, antwortet er sofort, „das ist Kanadas Drogenhochburg!“

Großartig. Alles Mögliche hatte ich ihn vor meiner Abreise über Vancouver gefragt, nur das mit dem Hotel für die ersten zwei Nächte und dessen Lage hatte ich vergessen. Kein Wunder – das Zimmer war nicht verdächtig günstig, in den Bewertungen im Internet stand (zugegebermaßen hatte ich nur einige gelesen), das Preis-Leistungs-Verhältnis sei gut, das Personal auskunftsfreudig und nach Downtown Vancouver könne man bequem laufen. Noch dazu hätte ich mir so etwas nie vorstellen können, nicht hier, nicht in dieser Stadt, deren Name ständig fällt, wenn es um die lebenswertesten Orte der Welt geht. Ich gebe „East Hastings Street Vancouver“ bei Google ein. Rund 10.000 Drogenabhängige leben hier auf engstem Raum, lese ich, im Umlauf sind vor allem Crack und Heroin und zunehmend Crystal Meth. Die Einheimischen nennen den Alltag hier „Horror on Hastings“, lese ich außerdem und finde schließlich Videos bei Youtube und gleich mehrere Dokumentationen über die East Hastings Street, die bekannteste ist schon 15 Jahre alt, sie heißt „Through a blue lens“ und zeigt eine Gruppe von Polizisten, die sich täglich um die Drogensüchtigen im Viertel kümmern.

 Dieses Video wird von Youtube eingebettet. Sehen Sie es hier an, wird Ihre IP-Adresse an den Betreiber des Portals gesendet. Siehe Datenschutzerklärung.  
Through a Blue Lens

Rob empfiehlt mir einen Supermarkt und einen Sandwich-Laden in der Nähe und sagt zu, mich am nächsten Abend am Hotel abzuholen und wieder zurückzubringen. Bei Tageslicht fühle ich mich etwas sicherer. Und dennoch: Es ist unerträglich hier, der deprimierendste Ort, an dem ich je gewesen bin. Menschen schieben mit ein paar Habseligkeiten gefüllte Einkaufswagen auf der East Hastings Street vor sich her, eine Frau steckt sich eine Crackpfeife an und spricht mit sich selbst, jemand schreit. Sie alle haben faltige, wunde Gesichter, eingefallene Münder, leere Augen, sie erinnern mich an die Crystal-Meth-Nachher-Fotos, die im Internet kursieren.

East Hastings Street: Das Drogenviertel ist Vancouvers dunkle Seite

Aber schon nach ein paar Metern ist der Spuk vorbei, plötzlich steht man inmitten der glänzenden Skyscraper-Fassaden in Downtown mit seinen sauberen Bürgersteigen oder, wenn man vorher rechts abbiegt, in den kleinen Straßen von Gastown, der hübschen Altstadt Vancouvers, die mit Blumenkübeln und Laternen gesäumt sind.

Gleich neben der East Hastings Street: das hübsche Viertel Gastown

Hier sitze ich später mit Rob in einem Pub und trinke Bier, und natürlich sprechen wir über die East Hastings Street. „Dort leben Drogensüchtige aus ganz Kanada“, erklärt er mir, „sie kommen hierher, weil es in Vancouver vergleichsweise mild ist und man hier im Winter draußen überleben kann.“ Wir sitzen vor dem Pub, es herrschen 20 Grad. Ich schaue mich um und stelle fest, dass niemand raucht. „Weil es verboten ist, sogar draußen“, erklärt mir Rob. Auch vor Hauseingängen muss man einen Mindestabstand halten, Schilder weisen einen darauf hin. Ich schüttele den Kopf. Nur ein paar Straßen entfernt von hier spritzen sich Drogensüchtige auf offener Straße Heroin. Auch das ist Vancouver.

***


Hintergründe zur East Hastings Street in Vancouver 

Diesen Text habe ich im Juni 2014 geschrieben und im Januar 2015 hier veröffentlicht. Die Hintergründe zur Entwicklung der East Hastings Street finden in der Erzählung keine explizite Erwähnung, deshalb folgen hier zur besseren Einordnung ein paar Links zum Thema.

  • Grundsätzlich lesenswert und mit vielen Zahlen und Quellen versehen ist der englischsprachige Wikipedia-Eintrag über die „Downtown East Side“.
  • Dieser ebenfalls englischsprachige Beitrag widmet sich der Gentrifizierung des Stadtteils, der früher einmal nicht weniger als das kulturelle Herz der Stadt war. Es geht darin auch um die Zwangsräumungen in den 80er Jahren, die viele Bewohner:innen der East Hastings Street dauerhaft in die Obdachlosigkeit trieben. Vor allem im Rahmen der Expo 1986 seien Anwohner:innen gezielt verdrängt worden, damit u.a. Hotels in dem Viertel entstehen konnten.
  • Warum gibt es in Vancouver so viele Obdachlose? Diese Frage brannte auch und vor allem im Jahr 2010 wieder auf: In diesem Jahr nämlich trug Vancouver die Olympischen Winterspiele aus und abermals wurden Obdachlose in Vancouver verdrängt, verjagt und ansonsten weitgehend ignoriert. Während die Stadt sich für Olympia herausputzte, konnten die wohnungslosen Menschen der East Hastings Street zwar Notunterkünfte aufsuchen (jedoch gab es auch davon viel zu wenige), aber nach wie vor lagen keine langfristigen Lösungen oder handfeste, flächendeckende Pläne für sozialen Wohnungsbau vor und die Probleme verschärften sich weiter. Hier gibt es eine Reportage über die Problematik im Olympiajahr. Seit den Vorbereitungen für die Olympiade sei die Stadt ein schlechterer Ort geworden, wird ein obdachloser Mann darin zitiert.
  • Lesenswert ist auch dieser Artikel über neuere Entwicklungen im Jahr 2019. Hier wiederum heißt es, die meisten Menschen, die heute in der Downtown Eastside leben, seien aus ganz Kanada zugezogen. In diesem Beitrag verlinkt ist auch eine Debatte über das Patricia Hotel, in dem ich damals, vor fünf Jahren, übernacht habe. Die Besitzer des Hotels beklagen sich darin über schlechter laufende Geschäfte. Schuld seien die Zustände auf der East Hastings Street, auf die Touristen zunehmend mit negativen Bewertungen auf Buchungsportalen reagieren. Ein Leser antwortet den Besitzern, er könne kein Mitleid haben, sie selbst hätten die Probleme doch mitgeschaffen.
  • 2020 erregte ein soziales Experiment namens „New Leaf Project“ in Vancouver Aufsehen: Die Organisation „Foundation for Social Change“ gab in Zusammenarbeit mit der University of British Columbia  50 Menschen, die kürzlich obdachlos geworden waren, ein bedingungsloses Grundeinkommen von  jeweils 7500 Dollar. Alle Empfänger:innen waren psychisch gesund und nicht schwer drogenabhängig. Zwölf Monate lang beobachteten die Geldgeber, wie die von Obdachlosigkeit Betroffenen das Geld verwendeten und wie sich ihr Leben veränderte. Das Ergebnis: Verglichen mit einer Kontrollgruppe, die kein Geld bekommen hatte, konnten die Empfänger:innen zügig in Wohnungen ziehen und gaben im Schnitt 39 Prozent weniger Geld für Drogen, Alkohol und Zigaretten aus. Widerlegt ist damit die weit verbreitete Annahme, dass obdachlose und arme Menschen größere und bedingungslos gezahlte Geldsummen in erster Linie für Suchtmittel ausgeben. Viele Teilnehmer konnten einen Teil der Summe auch dazu nutzen, berufliche Fähigkeiten wieder aufzufrischen und sich so wieder Chancen am Arbeitsmarkt sichern. Nebeneffekt des Versuchs: Die Obdachlosenheime sparten auf diese Weise im Laufe des Jahres 8100 Dollar pro Person ein, also insgesamt 405.000 Dollar. Jetzt hoffen die Akteure des „New Leaf Project“, ihre Studie mit Spendenaktionen erweitern und mehr Obdachlose in Kanada auf diese Weise direkt unterstützen zu können.

    Für jede weitere Quelle, die hilft, diese Geschichte besser einzuordnen und die Gründe näher zu beleuchten, bin ich dankbar, schreibt sie mir gern in die Kommentare.


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46 Comments
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Stefan
9. August 2015 22:52

Hastings ist nichts besonderes als Frankfurter. Du musst wohl noch nicht viel herumgekommen sein in Deutschland.

Paul
10. April 2019 20:30
Reply to  Stefan

Das steht in keinem Verhältnis zu Deutschland. So etwas gibts es in Deutschland nicht. Auch nicht in Frankfurt…

3. Juli 2019 5:08
Reply to  Paul

Dem stimme ich definitiv zu. Wir kennen Frankfurt und seine Probleme und ich wusste auch, was in der Hasting Street vorgeht, bevor ich heute zum ersten Mal durchgefahren bin. Der kilometerweite Anblick des Drogenelends in dem Maß hat mich dennoch extrem erschreckt.

Blödiane
13. Juli 2019 11:42
Reply to  Paul

Doch in Hamburg gibt es das. Ganz in der Nähe vom ZOB.

Natalie
17. Mai 2022 19:50
Reply to  Stefan

Hallo, wir sind gestern durch die Straße gefahren (ohne davon zu wissen). Wir wollten eigentlich nach Chinatown. Ich war ebenfalls total schockiert, erschüttert und überrascht zu gleich, ich würde zustimmen und sagen ich habe auch noch nirgends sowas gesehen. Denke nicht das Frankfurt, Hamburg damit vergleichbar ist. Vielleicht liegt es aber auch daran das sie alle auf einem Fleck sind. Danke für deinen Bericht, musste gleich Googlen als ich das gesehen hatte denn davon hatte ich noch nie was gehört.

17. September 2015 18:17

Interessanter Beitrag! Hatte ich schon vergessen, dass es tatsächlich so war. Allerdings bin ich auch nur bei einer privaten Stadtführung mal hindurch geschlendert. Diese Straße sollte man vielleicht tatsächlich meiden, oder zumindest seine Kamera und seinen Geldbeutel nicht offen zur Schau tragen. Wenn du dort angekommen bist, war es vermutlich ein Schock für dich. Ich habe da ganz andere Erinnerungen und die Straße wie gesagt schon wieder vergessen. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass man sich ansonsten in Vancouver überall sicher fühlt und auf freundliche, hilfsbereite Leute trifft. Mein erstes Erlebnis in Vancouver: Ich falte den Stadtplan auf und habe… Read more »

7. Januar 2016 9:25

Hey Susanne, dochdoch, das wurde deutlich, dass Vancouver ne tolle Stadt ist - wer lesen kann ist klar im Vorteil und Du hast es ja oben beschrieben. :) Außerdem weiß man das ja, ich war noch nie dort, aber Vancouver wird ja ständig so beschrieben. Deshalb finde ich Deinen Bericht umso interessanter (und natürlich schockierender, klar), vielen Dank deshalb dafür. Interessant auch deshalb, weil es Kanada, soweit ich weiß, vor allem Vancouver gar nicht so schlecht geht. Da fragt man sich ein bisschen, wieso die das dort nicht in den Griff bekommen… Aber gut, vielleicht ist allgemein nicht alles so… Read more »

Farina
22. Mai 2016 22:32

Ich sitze gerade in Vancouver (kam vor einer Woche aus Neuseeland hierhin - Backpacken) und kam eben von einem Flohmarkt und hab’ genau dasselbe erlebt, wie du. Jetzt sitze ich in einem vorher abgespeicherten Hipster-Café, habe erstmal meinen Freund am Telefon beruhigt und das ganze mal gegooglet. Ich bin wirklich geschockt was da los ist.

Ich dachte der Kiez in Hamburg (wo ich herkomme) wäre ‘gruselig’, aber das hier ist viel viel viel viel schlimmer.

Mein Airbnb habe ich mir Gottseidank in einer komplett anderen Gegend ausgesucht. Und ich freu’ mich schon da nachher wieder hinzufahren. …

Liebe Grüße !

Gilberto
22. Oktober 2016 4:49

Diese armen Leute in D.T.E.S. sind aber weitestgehend harmlos. Ich habe dort auch schon übernachtet. Man sollte aufpassen dass man nicht gerade in jemanden hineinläuft, wie beschrieben trifft man schon mal auf Leute mit einer Spritze in der Hand sowie auf viele psychisch Kranke, in der Regel wollen diese aber nur in Ruhe gelassen werden. Traurig ist, dass man die Situation dort seit Jahrzehnten nicht in den Griff bekommt.

9. Juni 2017 20:49

Hallo Susanne,
ich hatte vor meiner Reise auch keine Ahnung was mich da erwarten wird. Ich war so geschockt und auch nach der Ankunft noch sehr misstrauisch der Stadt gegenüber. Leider bin ich im Vorfeld noch nicht auf Deinen Beitrag gestoßen.
Die letzten Tage habe mir Vancouver jedoch von einer schönen Seite gezeigt. Ich werde mir nun mal Deine weiteren Artikel zur Stadt durchlesen und dann geht es gleich auf Erkundungstour ?
Lieben Dank und Grüße aus Vancouver, Alexandra

Claudia
8. August 2017 22:53

Hallo Susanne, ich bin eben über deinen Bericht gestolpert und , hmmm, jetzt doch schon etwas beunruhigt. Mein Mann und ich haben ab Freitag für 3 Nächte ein airbnb in der east pender street 361 und das sieht mir so aus, als läge das mittendrin in DTES. Puh, da bin ich mal gespannt, hab jetzt irgendwie ein mulmiges Gefühl, wenn 2 Touris da mit Gepäck auflaufen und dann ggf. abends bei Dunkelheit nach Hause… Ich hoffe wirklich, dass da jeder seine Ruhe will und wir da unbehelligt durchkommen ?.
LG Claudia

Claudia
10. August 2017 11:22
Reply to  Susanne

Hiho nochmal,
ganz lieben Dank für deine schnelle und beruhigende Antwort und für die Tipps, die wir bestimmt nutzen werden, LG Claudia

Claudia
13. August 2017 4:13
Reply to  Susanne

Hi nochmal, ich dachte, ich berichte ganz kurz: Es ist wirklich so, wie du sagtest, sieht übel aus, was man in dieser Ecke so tagsüber sieht, aber es ist wirklich nur dort so konzentriert und echt traurig anzusehen. Wir laufen da auch nicht einfach quer durch, da es in der nächsten Straße schon wieder ganz entspannt zugeht und wir fühlen uns wirklich nicht bedroht oder unsicher, da wir komplett in Ruhe gelassen werden. Im Übrigen ist Vancouver wirklich mit die interessanteste Stadt, die ich kenne - so viele unterschiedliche Kulturen direkt nebeneinander. Danke auch für deinen Hinweis auf den Geo-Beitrag:… Read more »

Felix
11. Oktober 2017 12:30

Also ich glaub ich war im gleichen hotel falls es das Patricia Hotel.ist. schon billig im Vergleich. Bin mal mit nem kumpel und 2 Amimädels dort über east hastings gelaufen da hat einer Kids on the Block gebrüllt :D. Naja ich habe im Backpacker hostel gelebt für 5 Monate das ist so ziemlich eine stufe über hastings. Da sind alle mindestens Kiffer und trinker und im Victory Park der 50 meter vom Hostel ist geht quasi east hastings los. Dort waren wir oft mal trinken wenn es im hostel zu laut wurde. Ansonsten wenn es da noch nicht mit der… Read more »

Gisela Weede-Sitak
12. September 2018 4:44

Haben und Verfahren,sind dort zufällig durchgefahren Können die Eindrücke genauso bestätigen. Frage:Warum wird so eine Hölle auf Erden zugelassen? Was wäre zu tun? In Gastown sagte man uns,der Staat kümmere sich im Winter um die Betroffenen.Also: Drogensüchtige alimentieren durch ihre Existenz die Sozialarbeiter,das System wird am Laufen gehalten!?!?

Paul
10. April 2019 20:27

Hey! Ich bin gerade in Kanda und habe eine Woche, (wahrscheinlich) im gleichen Hotel wie du, genächtigt. Es ist genau so wie du es beschrieben hast. Ich habe in den letzten Tagen Umwege zu meinem Hotel genommen, um nicht unnötig mit den Leuten in Kontakt zu kommen. Überall liegen spritzen herum und man hat das Gefühl die Leute sind 24/7 stoned dort. Ich habe schon viele arme Länder und Städte gesehen, doch das hat alles getopft. So viel Armut und Leid…echt heftig!Ich habe dort nur gebucht weil es ziemlich günstig war und ich eigentlich nicht viel Wert auf Lage und… Read more »

Nicole
2. Mai 2019 15:56

Hallo Susanne, Ich war auch 9 Monate in Vancouver und musste sowohl beruflich als auch privat öfter mal in die Hastings Street. Ich finde deinen Beitrag zwar spannend, fände es aber gut wenn du dich etwas genauer über die Gründe für die Situation informieren und darüber schreiben würdest. Du könntest dazu zum Beispiel Sozialeinrichtungen oder auch die Obdachlosen selbst befragen. Soweit ich mitbekommen habe gibt es für viele verschiedene Gründe für das Drogen- und Obdachlosenproblem zum Beispiel: - wenig leistbare Hilfsangebote für psychische Probleme oder Drogenprobleme - ein Sozialsystem durch das man leicht “durchfallen” kann - stark steigende Mietpreise aufgrund… Read more »

Martin
23. September 2019 4:50
Reply to  Nicole

Hallo Nicole,danke das Du die Hintergründe hier mal erwähnt hast, Ich war Anfang September 2019 in Vancouver und bin mit den Bus Richtung Gastown durch die Hasting gefahren.Ich war schockiert was ich da gesehen habe.Zurück in meiner Unterkunft habe ich mich im Internet mal über die Geschichte und Entstehung der Hasting belesen und habe genau das gelesen, was Du beschreibst. Viele dieser Menschen wurden durch die Profitgier der Investoren aus ihren Wohnungen vertrieben (gerade zu Beginn bis Mitte der 80ziger Jahre) Ich kann nicht verstehen das die Stadt Vancouver diese Menschen auf offener Straße “verrecken” lässt und 2 Blocks weiter… Read more »

M. Schütze
23. August 2019 12:51

Bin gerade aus Vancouver zurück. Lt. Reiseführer benutzte ich die empfohlene 7A - landschaftlich schöne Strecke - um in die Stadt zu fahren, d. h. ich bin über die Hasting East reingekommen. Mich packte das nackte Entsetzen, ich brauchte zwei Tage um mich überhaupt ein bißchen mit dieser Stadt anzufreunden. Unser Hotel lag in West-Vancouver, aber dieser “Empfang” nahm mir die Urlaubsfreude. Aber auch in anderen Vierteln sieht man die “Obdachlosen” - lt. Rundfahrtenführer - immer häufiger. In der Gas-Town oder an der Davie wird gebettelt, wenn auch diskret. Nur 200 m vom Hyatt schlafen Leute auf der Straße, vorm Krankenhaus… Read more »

Alex
26. August 2019 17:47

Ich habe auch schon vieles gesehen, kenne viele Großstädte und auch deren dunkle Ecken. Aber sowas wie ich gestern in der Hastings gesehen habe, habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. So unglaublich viele Gegensätze innerhalb 2 Blocks ist der Wahnsinn.….

Stefan
27. September 2019 7:50

Hallo Susanne, Danke für den Artikel, nur habe ich ihn jetzt erst entdeckt, sonst wäre ich hier nicht abgestiegen. Ich bin gerade im Patricia in east Hastings und es ist echt gruselig, Nachts raus auf die Straße, nee lieber nicht. Ich habe mit einem Taxifahrer geredet der mit mir eine Zigarette vor dem „Hotel“ geraucht hat, er meinte, dass niemand was tut weil die meisten keine Hilfe wollen und auch um die Nachbarschaft „sauber“ zubekommen, seien der Polizei die Hände gebunden. Wie ein älterer Mann anmerkte der gerade Essenstüten austeilte und zuhörte. Er sagte, dass die Politiker, die etwas unternehmen… Read more »

Stefan
28. September 2019 6:59
Reply to  Susanne

Ich hab heute mal mit denen von pat‘s pub geredet die meinen das geht schon seit Anfang der 80er so.
Und es wird Nach deren Worten immer schlimmer, echt ne miese Ausicht wenn man überlegt ein paar Häuserblöcke in jede Richtung scheint es das Problem nicht oder nur gering zu geben.

Und das muss mal eine schöne Nachbarschaft gewesen sein

Laura
10. November 2019 6:27

Hi, Rob hat ein ganz verbreitetes Klischee ausgesprochen. Dabei hatten über 80% der wohnunglosen Menschen in Vancouver, zuvor eine Wohnung in Vancouver. Das macht einen riesigen Unterschied im Bezug darauf, wie diese Menschen stigmatisiert werden und wer sich aus der Verantwortung zieht.

Katharina
2. Januar 2020 21:16

Hallo, genau das was dir vor 5 Jahren passiert ist, ist mir gestern passiert.
Ich musste zum Glück auch nur eine Nacht dort verbringen.
Ich habe das Hotel bei Booking.com gebucht. Normalerweise denkt man ja auch alles das, was in der Nähe von Downtown ist, sollte gut sein. So war jedenfalls mein Gedanke.
Als ich dann eingecheckt hatte habe ich mal gegoogelt welche Stadtteile man meiden sollte und bin unter anderem auf diesen Artikel gestoßen, der genau auch meine Ansicht beschreibt.

Stefan
27. September 2021 2:00

Ich habe es vorgestern auch erlebt…
Ohne Worte. Und ich war nicht tief drin in diesem Viertel. Ich bin sofort umgedreht…

Andrea
20. Januar 2023 23:15

Musste grad schmunzeln bei dem Beitrag. Meine Eltern und ich mussten 2003 rum von Penticton nach Vancouver (ca. 500km entfernt im Okanagan Valley) zu einem Immigrationsanwalt. Sind dann Nachmittags angekommen auf der East Hastings. Glaube wir waren auch im Patrizia Hotel. Nächsten Morgen hatten wir den Anwalts Termin. Wir mit Aktenkoffer los gelaufen die East Hastings entlang. Ich sah dann aus dem Augenwinkel wie gedealt wurde, ein paar Meter weiter stand die RCMP mit Streifenwagen, dann eine Frau zugedröhnt mit Heroin die sich eingepi.. und eingesch.. hatte. Mein Vater den Aktenkoffer unterm Arm und zu uns “los, da lang wo… Read more »