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Zum ersten Mal in „Incredible India“: Was mir von Indien bleibt

30. November 2016
Indien: Kuh und Mann in Varanasi

Zuletzt aktualisiert am 1. September 2022 um 6:07

Von jeder Reise kehren wir voller Bilder und Eindrücke zurück. Interessant ist, welche uns als erste einfallen, wenn wir zu Hause von der Zeit an jenem anderen Ort erzählen. Wenn ich an meine erste Reise nach Indien denke, kommen mir zuerst die folgenden in den Sinn. (Auf Einladung*)


Denk ich an Indien, dann denke ich an …

Kühe. Ich komme einfach nicht umhin, sie als erstes zu erwähnen. Natürlich kannte ich die Bilder aus Indien. Natürlich wusste ich, dass die Tiere dort heilig und allgegenwärtig sind. Und trotzdem: Als ich zum ersten Mal in Indien war, hat es mich umgehauen, wie selbstverständlich sie Teil allen öffentlichen Lebens sind.

Zum ersten Mal in Indien: Heilig ist die Kuh

Kühe also. Fette Kühe, klapprige Kühe. Einzeln und in der Herde, angebunden und frei, quer auf der Fahrbahn liegend, längs am Mittelstreifen stehend. Es kommt vor, dass man sie in schmalen Gassen sachte am Hintern zur Seite schieben muss. Und sich fragt: Wie zur Hölle ist die Kuh dort hingekommen, bis zur oberste Stufe der steilen Treppe zum Tempel? Oder hoch auf diesen Balkon?

Überhaupt: das Nebeneinander von Mensch und Tier. So selbstverständlich wie Kühe leben Wasserbüffel, Affen, Wildschweine, Ziegen und Hunde in den Städten. Und auch sie nimmt man besser als Verkehrsteilnehmer ernst.

Verkehr in Indien: abenteuerlich

Alles, was man sonst über den Verkehr in Indien hört, ist wahr. Laut, voll, viel zu eng, man weiß nie, wo man zuerst hinsehen soll.

Halbfertige Geisterhäuser am Straßenrand, von denen viele zwar Wände und Stockwerke, aber weder Dächer noch Fassaden haben. Sich aneinanderreihende Verkaufsbuden, in denen haargenau die gleichen Chips und Süßigkeiten hängen. Grellbunte Shiva-Plastikpuppen unter kleinen Zeltpavillons alle paar Kilometer. Mit blinkenden Lichterketten zugehängte Tempel und übersteuerte Hindugesänge, die nebenan aus den Boxen quellen.

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Unvergleichliche Momente am Ganges in Varanasi, die ich bei meiner ersten Reise nach Indien erleben durfte. Die öffentlichen Totenverbrennungen am Manikarnika Ghat, die mir kurzerhand die Sprache verschlugen. Ganga Aarti, das allabendliche religiöse Ritual am Ufer des heiligen Flusses mit Feuer und Rauch, Trommeln und Gesang.

Müll. Und noch mehr Müll.

Die Gewissheit, dass auf jeder Verkehrsinsel jemand liegt oder sitzt, und ist dort noch so wenig Platz.

Kinder, die sich auf der Straße erleichtern. (Erst kürzlich habe ich gelesen: Im ländlichen Raum haben mehr als 65 Prozent der Bevölkerung keine Toilette und der Großteil der Inder möchte auch keine, aus Angst, ihr Zuhause würde durch sie verunreinigt.)

Müll. Unmengen von Müll. An Hängen, in Gräben, in kniehohen Haufen im Stadtzentrum, in denen Kühe oder Wildschweine nach Nahrung wühlen.

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Der Taj Mahal. Genauer: der Moment, in dem man sich – obwohl eingequetscht und schrill von Ordnungshütern angepfiffen – ehrfürchtig durch das berühmte Eingangstor schiebt, das den Prachtbau einrahmt.

Das sind die Dinge, von denen ich nach meiner ersten Reise nach Indien erzählte, wenn jemand mich fragte, wie es war. Das sind die Eindrücke, die geblieben sind. Für jeden einzelnen bin ich zutiefst dankbar.

***


*Offenlegung: Ich wurde im Rahmen des „International Buddhist Conclave“ von Incredible India nach Indien eingeladen.


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